Dachsanierung der Marktkirche: Für Juli sind erste Stabilisierungsmaßnahmen geplant

Bald wird „Christo“ in Neuwied gemacht

29.04.2016 - 15:35

Neuwied. Der Verpackungskünstler Christo, der zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude auch schon den Berliner Reichstag verhüllt hat, wird vom 18. Juni bis 3. Juli mit Hightech-Stoffen zwei Inseln im oberitalienischen See Iseo mit dem Festland verbinden. Keine Zeit also wegen „Floating Piers“, so der Name des Kunstprojekts, im Sommer nach Neuwied zu kommen. Vertretungen sind aber schon da: „Wir machen Christo in Neuwied“, sagt Werner Zupp, Pfarrer der Marktkirche.

Zur Aufklärung: Christo hatte nicht beabsichtigt, in die Deichstadt zu kommen. Aber auch ohne ihn gibt es ein Verhüllungsprojekt, das wohl nicht so künstlerisch gestaltet sein wird wie Christos Projekte, aber einen praktischen Sinn beinhaltet. „Wir machen Christo“ bedeutet: Die Marktkirche wird im Rahmen der Dachsanierung komplett eingepackt, bis auf den Turm.Blick aktuell hat schon mehrmals über die umfassende Dachsanierung der Neuwieder Marktkirche berichtet. Bei Erneuerung der Blitzschutzanlage waren gravierende Schäden an der „altdeutschen Schieferbedachung“, so die Bezeichnung für diese aufwändige Art des Daches, festgestellt worden. Verursacht hatten dies undichte Dachstellen. Der Bendorfer Peter Schwenkmezger, für die Maßnahme beauftragter Architekt, sagt: „Die Verantwortlichen der Marktkirche haben früh genug reagiert, so dass die aktuell geplanten Sanierungsmaßnahmen noch früh genug eingeleitet werden. Eine Sanierung ist erforderlich, um eine Ausweitung der Schäden und Sanierungskosten zu verhindern.“

Die Baugenehmigung für die Sanierungsarbeiten ist inzwischen erteilt worden. Die Vorbereitung der Vergabe inklusive Preisanfrage bei den Unternehmen für Stahl-, Dach- und Maurerarbeiten läuft. Nach Informationen von Peter Schwenkmezger soll im Juli mit den ersten Stabilisierungsmaßnahmen am Dachtragwerk begonnen werden. Dazu wird an einer Stelle das Dach geöffnet, um die erforderlichen Bauteile einzubringen. Dann wird das Dach wieder geschlossen und die Arbeiten im Innern des Dachraums fortgesetzt. An den tragenden Bauteilen wird ein Innengerüst benötigt. „Nach den wesentlichen Innenarbeiten wird voraussichtlich im Sommer das Außengerüst gestellt“, sagt der Architekt. Und dann wird „Christo gemacht“. Das kostet natürlich Geld, genauso wie die anderen Arbeiten. Gut 600.000 Euro sind laut Pfarrer Werner Zupp für die Sanierungsarbeiten insgesamt auszugeben. Neben öffentlichen und kirchlichen Zuschüssen müssen Spenden den Topf füllen. Etwa 110.000 Euro sind bisher eingenommen worden, was Zupp mit „Das war ein ziemlicher Akt“ beschreibt. Das Ziel sind etwa 150.000 Euro. „Wir sind guten Mutes, dass wir das schaffen“, sagt Zupp. Der Freundeskreis zur Dachsanierung der Marktkirche unterstützt den Pfarrer und die Gemeinde dabei – mit kreativen Ideen. Beim Neuwieder Gartenmarkt wurde unter dem Motto „Ein Herz für die Marktkirche‘‘ ein vor Ort geschlagenes Herz aus Schiefer verkauft. Regenschirm (20 Euro) und Laptop-Filztasche (25 Euro) mit einem Marktkirchen-Logo sind schon seit Längerem zu erwerben.

Ist die Marktkirche im Sommer dann eingehüllt, ist angedacht, große Bilder zur Marktstraße hin auf die Riesenfolie zu werfen. Sie sollen einen Einblick in die Kirche geben. Das würde Christo sicher gefallen; wohl eher als dem inzwischen verstorbenen Peter Hacks, einem der bedeutendsten Dramatiker in der DDR, der das Projekt „Verhüllter Reichstag“ so kommentiert hatte: Ein Irrer wickelt Lappen um ein Haus.

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