Konstruktive Sitzung des Ortsgemeinderates

Bekommt Schenkelberg endlich ein Dorfgemeinschaftshaus?

26.09.2017 - 10:05

Schenkelberg. In der mit Spannung erwarteten letzten Sitzung des Ortsgemeinderates von Schenkelberg war natürlich die Aufstellung des Bebauungsplanes „Dorfgemeinschaftshaus Schenkelberg“ das brisante Thema. Im Zuschauerraum der öffentlichen Sitzung befanden sich relativ wenige Bürger und die Räte diskutierten in sachlicher Form über das Projekt. Gegenüber dem Ortstermin am Steinbruch des Basalt-und Mischwerkes Herschbach (BMH) vor wenigen Wochen, als sich Gegner und Befürworter praktisch feindlich gegenüber standen, herrschte im Sitzungssaal eine akzeptable Spannung.

Als Ortsbürgermeisterin Carolin Bruns die Sitzung eröffnete, begrüßte sie zunächst Michael Müller von der Bauleitplanung der VG Selters. Herr Müller erläuterte den Anwesenden den momentanen Stand bezüglich der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden gemäß §3 Abs.1 Baugesetz. Unter anderem gingen Stellungnahmen ein vom Landesamt für Geologie, LBM Diez, der Kreisverwaltung WW, Energienetzwerke Mittelrhein, der SGD Nord, und einigen Naturschutzverbänden wie BUND, NABU und GNOR. Der Westerwald-Verein wurde ebenfalls angehört.

Bei den Stellungnahmen der Behörden überwog die Befürwortung für den Bau eines kulturellen Treffs, unter bestimmten Auflagen. Die Naturschutzverbände äußerten sich verständlicherweise eher kritisch bis ablehnend. Da es sich bei dem beabsichtigten Platz für das DGH um ein geschütztes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) handelt, werden weitere artenschutzrechtlichen Prüfungen notwendig sein. Müller erklärte weiter, dass zum jetzigen Zeitpunkt der Schutzzweck des FFH-Gebietes nicht gefährdet sei und sieht gute Chancen, dass die Planung eines DGH in Schenkelberg weiter positiv verlaufen kann und nicht ins Stocken gerät.

Im Laufe der folgenden Ratsdiskussion wurden natürlich die finanziellen Aspekte stark debattiert. Ortsbürgermeisterin Carolin Bruns erklärte den Anwesenden, dass die Verhandlungen mit dem Basalt- und Mischwerk Herschbach weiter laufen. Für sie ist klar, dass die Parzellen, die BMH erwerben will, nur verkauft werden, wenn mit dem Erlös des Verkaufs der Bau eines DGH in Schenkelberg eine solide Finanzierung des Vorhabens gesichert werde. Es kam auch nochmals zum Ausdruck, dass der Bau eines kulturellen Treffs für Schenkelberg lebensnotwendig ist, da es nach dem Schließen der letzten Lokalität keinerlei Möglichkeiten mehr gibt, Feiern oder Feste zu allen möglichen Anlässen zu begehen.

Anke Padberg vom Planungsbüro Thran&Padberg erläuterte den Räten die finanziellen Dimensionen, in denen sich die Planungen bewegen. Die genauen Kosten für den Bau des DGH würden sich zur Zeit genau auf 1.161.278,46 Euro belaufen. Eine angedachte Eigenleistung der Bürger von Schenkelberg im Gegenwert von etwa 10.000 Euro würde in Abzug gebracht werden, sie muss auf jeden Fall im Antrag auf Förderung aufgeführt sein. Die Förderung aus dem E-Stock des Landes Rheinland-Pfalz könnte bis 40% der Gesamtkosten betragen, im günstigsten Falle könnte sogar bis 50% gefördert werden. Bei der Gestaltung des möglichen DGH könnten aus dem E-Stock 7.300 Euro an Fördermittel für „Kunst am Bau“ eingeplant werden.

Bei der anschließenden Abstimmung über die Beschlussvorlage votierten die Ortsgemeinderäte einstimmig für den folgenden Beschluss: „Der Ortsgemeinderat beschließt über die während der frühzeitigen Beteiligungsverfahren eingegangenen Stellungnahmen auf der Grundlage und in Anerkennung der Gegenüberstellung (Synopse) der Verbandsgemeindeverwaltung vom 7. September 2017.“

Als Resümee der Gemeinderatssitzung kann festgehalten werden, dass die Durchführung und Planung eines DGH in Schenkelberg vorangetrieben werden sollen. Immer unter der Prämisse einer soliden Finanzierung, an der sich der Ort nicht übernimmt. Die Notwendigkeit eines DGH ist gegeben, daran besteht wohl bei allen Beteiligten kein Zweifel.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Daaden-Herdorf. Am Freitag, den 3. Mai kam es in Weitefeld zur einer Verfolgungsfahrt zwischen der Polizei und einem E-“Moped“. Der 17-Jährige Fahrer fiel durch “Wheelies“ auf. Als die Beamten ihm Anhaltesignale gaben, flüchtete er durch ein Wohngebiet in den Wald. Hier fuhr er in eine Sackgasse und konnte nach kurzer fußläufiger Verfolgung gestellt werden. Der Fahrer war nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. mehr...

Regional+
 

Verkehrsunfall mit schwerverletztem Fahrradfahrer

Montabaur. Am Freitag, den 3. Mai, gegen 09:20 Uhr, kam es in der Tonnerrestraße in Montabaur zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Fahrradfahrer. Ein 62-jährige Pkw-Fahrer beabsichtigte von seinem Grundstück rückwärts in die Tonnerrestraße einzufahren und übersah hierbei einen den Gehweg befahrenden, 60-jährigen Fahrradfahrer. In Folge der Kollision verletzte sich dieser schwer. Nach... mehr...

Zeugenaufruf: Unfallfluchten in Neuwieder Innenstadt am 2. und 3. Mai

Neuwied. Am Donnerstag, dem 2. Mai ereignete sich zwischen 12:10 Uhr und 12:15 Uhr in der Dierdorfer Straße in Höhe der Hausnummer 118 gegenüber der Rosen Apotheke ein Verkehrsunfall. Im genannten Zeitraum wurde ein geparkter PKW (schwarzer BMW) von einem bislang unbekannten Fahrzeugführer beschädigt. Der Unfallverursacher dürfte aufgrund des Schadensbildes den geparkten PKW mit einem PKW beim Ein- oder Ausparken aus einer Parklücke aufgrund ungenügendem Sicherheitsabstandes touchiert haben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Chlorgasaustritt - Aufwändiger Feuerwehreinsatz im Hallenbad Königswinter

Auf Grund eines Chlorgasaustritts in einem Technikraum des Hallenbads Königswinter war am Freitagabend der Einsatz von bis zu 80 Kräften der Freiwilligen Feuerwehren Königswinter und Bad Honnef erforderlich.

Chlorgasaustritt - Aufwändiger Feuerwehreinsatz im Hallenbad Königswinter

Königswinter. Um 21.04 Uhr am Freitagabend wurde die Feuerwehr zum Hallenbad in der Straße Cleethorpeser Platz alarmiert. Bei einem Routinerundgang nach Betriebsende hatte ein Mitarbeiter in einem Kellerraum, in dem sich die Chlorgasübergabeanlage befindet, weißen Nebel festgestellt. mehr...

66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Zeugenaufruf nach Verkehrsunfall mit Fahrerflucht in Weißenthurm

66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Weißenthurm. Am 30. April gegen 18 Uhr ereignete sich in der Breslauer Straße in Weißenthurm (Nähe Sportplatz) ein Verkehrsunfall. Dabei wurde ein 66-jähriger Mann von einem silberfarbenen BMW angefahren. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service