Politik | 11.09.2023

Kreisausschuss beauftragt die Verwaltung mit Prüfung von beantragten Lösungen

„Die Sicherheit der Kleinsten steht an erster Stelle“

Maximilian Mumm.  Foto: Thomas Frey

Kreis MYK. Aufgrund eines Vorfalles Anfang Juli in Wanderath, bei dem KITA-Kinder wiederholt in einem Linienbus eine halbe Stunde lang herumirrten, weil der Fahrer sich verfahren hatte, hatte die SPD-Kreistagsfraktion einen Antrag gestellt, die Beförderung der Drei- bis Sechsjährigen anders zu regeln. „Es kann nicht sein, dass unsere Kleinsten, die gemeinhin als nicht verkehrstüchtig eingestuft werden, in einem normalen Linienbus ohne jegliche Sicherungseinrichtungen durch die Gegend gefahren werden“, so Maximilian Mumm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. Zwischen der Antragstellung und der jüngsten Kreisausschusssitzung kam es dann zu einem weiteren Vorfall, den sich niemand wünscht. Ebenfalls bei Wanderath war ein dreijähriger Junge in der letzten Augustwoche während der Fahrt im Bus in einer Kurve derart verletzt worden, dass er zwei Nächte mit Verdacht auf Gehirnerschütterung im Krankenhaus verbringen musste.

„Zeitnah muss jetzt etwas passieren, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt und deshalb war es gut, dass der Kreisausschuss auf unseren Antrag hin die Verwaltung und den Landrat beauftragt hat, unsere beiden Lösungsansätze zu prüfen. Es tut mir wirklich leid für den Jungen und es ärgert mich ungemein, dass mir diese Art der Beförderung der Kleinen bis zu dem ersten Vorfall in Wanderath nicht aufgefallen ist. Dafür kann ich mich bei den Eltern nur entschuldigen,“ so Mumm weiter.

Die Lösungsansätze der SPD-Fraktion bestehen einmal in einem freigestellten Busverkehr für KITA-Kinder, also die „Sonderfahrt“ mit entsprechend kleineren Bussen mit entsprechenden Sicherungseinrichtungen oder im Falle der Fahrt mit einem normalen Linienbus der Einsatz von entsprechenden Betreuungspersonen.

„Erstrebenswert wäre sicherlich der freigestellte Busverkehr, aber es ist auch sinnvoll, verschiedene Personengruppen, wie Eltern, Rentner, Pensionäre oder andere anzusprechen, ob sie bereit wären, im Interesse der KITA-Kinder eine Aufsichtsfunktion während der Fahrt auszuüben. Dies hätte ggf. auch den Vorteil, dass man immer die gleichen Personen auf der gleichen Strecke mit den gleichen Kindern einsetzen könnte. Das Problem ist, dass die Kriterien, die dem Busunternehmen durch die Kreisverwaltung vertraglich auferlegt wurden, lediglich den Rahmen abdecken, bei dem der Bus steht. Eine Aufsichtspflicht während der Fahrt ist für den Busfahrer unmöglich. Daher darf es sich der Kreis nicht so einfach machen und sagen, sein Handeln wäre ausreichend.“

Für Maximilian Mumm könnte eine Verbesserung der Beförderungssituation auch landesweit eine beispielgebende Vorreiterrolle des Kreises bedeuten, denn Rheinland-Pfalz ist das einzige Land, in dem diese Beförderung nicht kindgerecht geregelt ist.

„Wenn man sich in anderen Kreisen umschaut, so stellt man fest, dass viele die KITA-Kinder einfach in Linienbusse setzen, obwohl es den Eltern eigentlich nicht recht sein kann. Daher ist auch die Begründung des Kreises, dass dies landesweit nach einheitlichen Vorgaben praktiziert wird, so nicht haltbar. Es wird ja nicht dadurch richtig, weil es alle falsch machen.“ Ebenso sei es nicht nachvollziehbar, dass es mit einer Anzeige geahndet wird, wenn man sein Kind ungesichert im Privat-PKW befördert, aber im Bus die Aussage reicht, dass Rückhaltesysteme gesetzlich nicht vorgeschrieben seien.

Mumm: „Ich gehe persönlich davon aus, dass es im Kreis Mayen-Koblenz aufgrund unserer Initiative zu einer kindgerechten Beförderung der Drei- bis Sechsjährigen kommen wird, denn einen Fall, wie der des dreijährigen Jungen, will sicher niemand ernsthaft nochmal erleben.“

Pressemitteilung

der SPD-Kreistagsfraktion

Maximilian Mumm. Foto: Thomas Frey

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Neue Haltepunkte für die Ahrtalbahn?

  • H. Müller: Herr Krah verwechselt (offenbar vorsätzlich) sichtbare Lebensgefahren der Autobahn mit unsichtbaren der elektrischen Bahn. Dass ein tödlicher Lichtbogen bereits bei 1,5 m Abstand von einer Bahnleitung...
  • Michael Krah: Soll man dann auch Autobahnen einzäunen damit keiner drauf spielt? Brückengeländer 2Meter hoch machen damit keiner Steine wirft? Aussichtspunkte schließen damit niemand runter fällt? Rolltreppen stehen...
  • Michael Krah: Wer heutzutage zu dumm ist um zu wissen das Strommasten gefährlich sind geht auch zum spielen auf die Autobahn. Es ist weder die Aufgabe der Bahn noch des Verkehrsministeriums das zu verhindern. Das ist Aufgabe der Eltern.
  • Joachim Steig : Eine gebotene Klarstellung! Fake und schlechte Stimmung gibt es leider schon genug.

Musik mit Herz, Humor und Haltung

  • Björn Denekamp: Tolle Truppe
Imageanzeige
Dorffest in Bad Bodendorf
Weinfest Dernau
Weinfest Dernau
Tag des Bades 2025
Stellenanzeige "Architekt/in (m/w/d)
Stellenanzeige
Kooperation Klangwelle 2025
Empfohlene Artikel

Koblenz. Zum 100. Geburtstag im Jahr 2026 erinnert die FDP Koblenz an Valéry Giscard d’Estaing – einen Mann, der Geschichte geschrieben hat und dessen Wurzeln in Koblenz liegen. Der frühere französische Staatspräsident war nicht nur ein bedeutender Staatsmann, sondern auch ein leidenschaftlicher Europäer, der Brücken baute und die Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv lebte.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Allgemeine Berichte

Gemeinsam aufräumen

Ahrweiler. Strahlender Sonnenschein, motivierte Jugendliche und jede Menge prall gefüllte Müllsäcke: Bereits zum dritten Mal in Folge hat das Peter-Joerres-Gymnasium am internationalen World Cleanup Day teilgenommen. Über 120 Schülerinnen und Schüler machten sich gemeinsam mit Eltern, Großeltern, jüngeren Geschwistern und Lehrkräften auf den Weg, um rund um das Schulgelände Abfälle einzusammeln. Mit...

Weiterlesen

Dernau. Auf der Sportanlage in Vettelhoven erlebten sieben junge Fußballtalente der Bambini-Mannschaft des SV Blau-Gelb Dernau einen unvergesslichen Tag beim Schwegmann-Cup. Mit viel Freude am Spiel, kombinierten Pässen, Torjubel und Teamgeist stürmten die Kids die Herzen der mitgereisten Familien und Zuschauer. Im Verlauf des Turniers überzeugte das neu zusammengestellte Team durch gute Ballführung, schnelle Reaktionszeiten, eine bemerkenswerte Einsatzbereitschaft und vielen Toren.

Weiterlesen

Niederdürenbach. Der Ortsverband Brohltal von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat im September 2025 einen neuen Vorstand gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Sprecherin Jutta Dietz (Niederdürenbach) und Sprecher Ralf-Dietmar Klaus (Dedenbach), Geschäftsführer Albert Dietz (Niederdürenbach) und Beisitzer Rainer Schlich (Schalkenbach). Neu im Vorstandsteam sind Carmen Rau (Wehr) und Margo Hermann (Niederzissen).

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Imageanzeige
5. KONEKT Rhein-Mosel
Michelsmarkt Andernach
Herbstkirmes in Franken
Anzeige zu Erhard Bußmann
Dilledapp-Fest Ettringen
Sonderseite 3.Ettringer Vahrieté
Dilledapp Fest in Ettringen
Auftragsnummer: 343358077AA vom 09.09.2025
Tag der offenen Tür
Rechtsanwaltsfachangestellte
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0411#