Erster Kreisbeigeordneter Michael Mahlert besuchte das Jugendberatungszentrum Neuwied

„Soziale Einrichtungen sind wesentliche Stützen unseres Gemeinwesens“

„Soziale Einrichtungen sind wesentliche Stützen unseres Gemeinwesens“

Hoher Besuch (von links): Erika Koch, Beate Zwick, Diana Will, Brigitte Wloch und Kriemhild Seegers vom Jugendberatungszentrum, Agnes Ulrich, die Leiterin Sozialabteilung der Kreisverwaltung, und der Erste Beigeordnete des Landkreises Neuwied ,Michael Mahlert.

19.03.2018 - 08:43

Neuwied. Der Erste Kreisbeigeordnete Michael Mahlert besuchte das Jugendberatungszentrum Neuwied (JBZ) in der Heddesdorfer Straße 31 und verschaffte sich dabei einen Überblick über die dort angebotenen Unterstützungsleistungen. Im Vordergrund standen dabei die Angebote für junge Menschen, die durch den Landkreis Neuwied gefördert werden oder an deren Finanzierung der Landkreis beteiligt ist.

Das JBZ befindet sich in gemeinsamer Trägerschaft der Bildungsinstitute „LOGOS“ und „Lernen und Arbeiten“. Kriemhild Seegers begrüßte auch im Namen von Klaudia Krämer, beide Geschäftsführerinnen des JBZ, den Ersten Kreisbeigeordneten und Sozialdezernenten Mahlert und die Leiterin der Sozialabteilung der Kreisverwaltung, Agnes Ulrich.

Bereits im 14. Jahr kooperieren die Kreisverwaltung Neuwied und das JBZ erfolgreich im Rahmen der beiden Förderansätze „Jobfux Berufsreife Landkreis Neuwied“ und „Jugendscout“. Es handelt sich in beiden Fällen um Angebote für junge Menschen, die aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Rheinland-Pfalz und des Landkreises Neuwied finanziert werden.

Seegers hielt zur Einführung in die beiden Projekte fest: „Schulische und berufliche Bildungsabschlüsse sind nicht nur sehr wichtig für die persönliche Entwicklung eines jungen Menschen, sie wirken zudem wie eine Eintrittskarte für diese Gesellschaft. Die Projekte Jobfux und Jugendscout unterstützen junge Menschen, deren Chancen auf Bildung und damit auf Erwerb dieser Karte durch unterschiedliche Gründe beeinträchtigt sind.“


Individuelle Förderung


Der „Jobfux“ bietet Schülern mit dem Abschlussziel „Berufsreife“ eine individuelle und bedarfsorientierte Förderung, um den Übergang beziehungsweise den Einstieg in ein qualifiziertes Berufsleben zu bewältigen. Er ist Ansprechpartner für Schüler und deren Erziehungsberechtigte sowie für LehrerInnen, er vermittelt und betreut im Praktikum, bietet Bewerbertraining und Berufsorientierung an und kooperiert mit Partnern innerhalb und außerhalb der Schule.

Damit Schüler und Eltern einfach und auf kurzem Weg die Unterstützung des „Jobfux“ wahrnehmen können, schloss die Kreisverwaltung Neuwied Kooperationsverträge mit der Heinrich-Heine-Realschule plus Neuwied und der Alice-Salomon-Schule, Außenstelle Neuwied, ab. Vormittags arbeitet der „Jobfux“ in den beiden Schulen, nachmittags und in den Ferien im JBZ. Dadurch ist auch eine bessere Verzahnung mit den vorhandenen schulischen Angeboten der Berufsorientierung möglich.

In der aktuellen Förderperiode, die vom 1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2018 läuft, wurden bislang 14 Schülerinnen und 43 Schüler begleitet. Von 64 in der vorherigen Laufzeit betreuten Jugendlichen konnten sechs in eine Berufsausbildung, ein Jugendlicher in Arbeit vermittelt werden. 21 Teilnehmer wechselten nach Beendigung der Maßnahme in die Berufsfachschule eins mit dem Ziel der Erlangung der Mittleren Reife, sieben Jugendliche starteten mit einer berufsvorbereitenden Maßnahme. 21 verblieben im bisherigen Bildungsgang und nehmen teilweise auch am aktuellen Projekt teil.

Der „Jugendscout“ bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren Unterstützung, wenn die berufliche und soziale Integration wegen sozialer Benachteiligung oder individueller Beeinträchtigung gehemmt ist. Durch Qualifizierung, sozialpädagogische Interventionen und praktische Orientierung im Arbeitsmarkt sollen Vermittlungshemmnisse abgebaut und die Lebenssituation stabilisiert werden. Oberstes Ziel des „Jugendscout“ ist die Vermittlung in eine schulische oder berufliche Aus- oder Weiterbildung. Damit auch Jugendliche, die außerhalb Neuwieds wohnen, von diesem Angebot profitieren können, bietet der „Jugendscout“ seine Beratung sowohl im JBZ als auch in den Außenstellen des Jobcenters Neuwied in Asbach, Linz und Puderbach an.


19 ohne Schulabschluss


Die im JBZ beschäftigten Jugendscouts der Stadt und des Kreises Neuwied, Diana Will und Erika Koch, schilderten dem Ersten Kreisbeigeordneten eindrucksvoll die Bedarfslagen der jungen Menschen. Von den teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Stadt und Kreis Neuwied waren 19 ohne Schulabschluss und jeweils 48 ohne Ausbildung. 17 waren verschuldet, zehn Heranwachsende lebten in unsicheren Wohnverhältnissen.

„Ich bin beeindruckt von den Angeboten, die Schüler und junge Erwachsene im Jugendberatungszentrum erhalten. Die Erfolge der vergangenen Jahre haben uns überzeugt, so dass sich der Landkreis Neuwied auch für die nächste Förderperiode ab Sommer 2018 wieder für die Teilnahme an den beiden Projekten des Europäischen Sozialfonds beworben hat“, so Mahlert.

Ein weiteres vom Landkreis Neuwied finanziertes Projekt gibt jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahre Hilfe bei finanziellen Schwierigkeiten. Das Angebot wurde seitens der Kreisverwaltung Neuwied im Jahr 2006 als kommunale Eingliederungsleistung für junge Bezieher von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) konzipiert, kann aber nach Absprache auch von jungen Menschen in Anspruch genommen werden, die keine Grundsicherungsleistungen beziehen.

Die Beraterin Beate Zwick nimmt mit den Ratsuchenden auf Vermittlung des Jobcenters eine Klärung der finanziellen Verhältnisse vor. Dazu gehören die Erstellung einer Übersicht über die Schulden, das Aufstellen eines persönlichen Haushaltsplans und die Ermittlung von Einsparmöglichkeiten.

Sie unterstützt bei Verhandlungen mit Gläubigern und bei der Suche eines Arbeitsplatzes als Schlüssel zur Verbesserung der finanziellen Situation. Pro Jahr werden rund 60 junge Menschen intensiv beraten und begleitet. Hauptgläubiger sind Telekommunikationsunternehmen, GEZ, Banken und Versicherungen sowie Energieversorger und Transport- und Verkehrsdienstleister.

„Ich freue mich, dass der Kreis Neuwied jungen Menschen im Jugendberatungszentrum Neuwied ein eigenes Angebot machen kann, um Ordnung in die finanziellen Verhältnisse zu bringen und gemeinsam individuell zugeschnittene Lösungen zu erarbeiten“, stellte Mahlert fest.


Eine Art Schnittstelle


Großes Interesse bei Mahlert fanden auch die Schilderungen von Brigitte Wloch zu einem Projekt in Trägerschaft der Stadtverwaltung Neuwied an der Heinrich-Heine-Realschule plus. Die sozialpädagogische Unterstützung richtet sich an Schüler und deren Eltern und Lehrer.

Zu den Inhalten gehören unter anderem die Beratung bei verschiedensten Problemlagen, Krisenintervention, Hausaufgaben- und Lernhilfen. Die sozialpädagogische Fachkraft nimmt die Schnittstelle zwischen Schule, Eltern und anderen Diensten ein.

Mahlert zeigte sich insgesamt begeistert von der qualifizierten Arbeit im Jugendberatungszentrum und dem niedrigschwelligen Zugang für die Jugendlichen und für die jungen Erwachsenen.

Das Jugendberatungszentrum befindet sich in Neuwied in der Heddesdorfer Straße 31. Es ist montags bis donnerstags von 9 bis 17.30 Uhr und freitags von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Alle Beratungs- und Schulungsangebote sind für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen kostenfrei.

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