Ehrenamtliche des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr übernehmen nach Anruf des Bürgermeisters Dienst am Bahnhof Bad Neuenahr

Bad Neuenahr: Waschmaschinenzelt öffnet wieder

„Es geht um mehr als ums Wäschewaschen und -trocknen“

Bad Neuenahr: Waschmaschinenzelt öffnet wieder

(v.l.) Berta Bauer, Rolf Blume, Edeltraud Braschoß, Kevin Klaar, Ulrike Dobrowolny und Sabine Häring. Foto: Hospiz-Verein Rhein-Ahr

20.11.2022 - 14:35

Bad Neuenahr. Als die Versorgungszelte im Kreis Ahrweiler schlossen und damit Anfang September auch „ihr“ Waschmaschinenzelt in Bad Neuenahr-Ahrweiler, hatten die dort ehrenamtlich Tätigen des Hospiz-Verein Rhein-Ahr bereits Bedenken. Umso mehr freuen sie sich nun, dass es weitergeht. Von Freitag, 25. November, an betreibt der Hospiz-Verein dank eines Sponsorings des Rotary-Clubs Köln-Kastell wieder das Waschzelt am angestammten Platz unweit des Bad Neuenahrer Bahnhofs zwischen dem Bethel Hotel zum Weinberg und dem Parkplatz City-Ost (Mosesparkplatz). „Der Bedarf bei den Bürgern in der flutbetroffenen Kreisstadt ist da“, erklären die Beteiligten unisono. Das sei auch von städtischer Seite ermittelt worden. „Nach einem Anruf mit entsprechender Bitte von Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen haben wir alles an eine schnellstmögliche Umsetzung gesetzt und das binnen zwei Wochen auch geschafft“, berichten Ulrike Dobrowolny, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, und Vorstandsmitglied Berta Bauer, die die Koordination übernimmt. Als ehrenamtliche Helfer sind unter anderem sofort wieder Edeltraud Braschoß aus der Grafschaft und Rolf Blume aus Bad Neuenahr-Ahrweiler dabei gewesen. Sie waren bereits bei der Eröffnung des „Waschmaschinenzelts“ kurz nach der Flut zur Stelle und bis zu dessen Schließung dort im Einsatz.

„Manche Menschen im Ahrtal haben ja immer noch keine Waschmaschine, auch weil viele der unteren Geschosse der Häuser noch nicht wieder hergestellt sind“, hat Rolf Blume beobachtet. Und, dass manche Ahrtaler bis nach Bad Godesberg zum Wäschewaschen fahren. Er kennt auch einen über 80-jährigen Bad Neuenaher, der immer gekommen sei und bis heute seine Wäsche nicht nur weit, sondern auch Treppen hoch und runter schleppen muss, weil der Aufzug in seine Wohnung im vierten Stock noch immer nicht funktioniere.

Die Nutzung der Waschmaschinen und Trockner ist für die Bürger weiterhin kostenlos. Deren Funktion erklären die Ehrenamtlichen gerne. Das Waschpulver wird gestellt. „Aber es geht um mehr als ums Wäschewaschen und -trocknen“, sagt Ulrike Dobrowolny. Mit dem wiedereröffneten Waschmaschinenzelt schaffe der Hospiz-Verein Rhein-Ahr wieder ein niederschwelliges Angebot für die Bürger im Ahrtal, einen Treffpunkt. „Wir sind auch Gesprächspartner. Die Menschenkommen raus aus ihren Häusern und nutzen die Zeit am Zelt, um sich mit uns oder anderen Bürgern dort auszutauschen“, sagt Edeltraud Braschoß aus Erfahrung. Das Zelt ist beheizt und Decken stehen zur Verfügung. „Man kann sich dort auch hinsetzen, und für Kinder gibt es eine Beschäftigungsmöglichkeit“, fügt Berta Bauer an. Außerdem soll immer ein Heißgetränk ausgeschenkt werden, und zuweilen gebe es Kuchen.

Neu mit im Boot im ehrenamtlichen Team des Waschmaschinenzelts ist Kevin Klaar. Der junge Hotelangestellte ist aus Essen nach Remagen gezogen und arbeitet seit Anfang Oktober in Bad Neuenahr: „Ich bin zwar erst nach der Flut hierher gezogen, möchte den Menschen im Ahrtal aber auch helfen.“ Weitere ehrenamtliche Helfer sind jederzeit willkommen. Schließlich sollen nicht zuletzt bei entsprechendem Bedarf auch die Öffnungszeiten noch ausgeweitet werden. Vorerst stehen die brandneuen professionellen drei Waschmaschinen und drei Trockner mit einem Fassungsvermögen von je sieben Kilogramm dienstags und mittwochs von 11 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 20 Uhr zur Verfügung. Ehrenamtliche, die stunden- oder tageweise am Waschzelt mithelfen möchten, melden sich unter 0177/7375515.Pressemitteilung

Hospiz-Verein Rhein-Ahr

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Kanuslalom: Ricarda Funk zum Heimtraining auf der Ahr

Olympiasiegerin absolviert ihr erstes Training auf der Ahr seit der Flut

Sinzig. Das sogenannte „Vorolympische Jahr“ ist immer das schwerste. In diesem Jahr fallen die ersten Entscheidungen, wer 2024 zu den Spielen nach Paris darf und wer nicht. Wie vor den letzten Spielen in Tokyo war auch dieses Mal die Spitzenkanutin auf „ihrer“ Ahr zum Heimtraining angereist, wenn auch nur ein Provisorium zur Verfügung stand, da die alte Sportanlage von der Ahrflut zerstört wurde.... mehr...

NaWa-Remagen zu Rodungen an der Waldburg

Ermöglichen Politik und Verwaltung bewusst die Zerstörung der Natur?

Remagen. Unmittelbar nach der Ersteigerung des „Waldburg-Geländes“ hat Hr. Frank Asbeck, u.a. Gründungsmitglied der Grünen, mit „Schnell-Rodungen“ (noch vor dem 1. März) Nägel mit Köpfen gemacht. Seine in der Sitzung des Bauausschusses am 7. März vorgetragenen Ideen zur Reaktivierung der Waldburg „Gastronomie-Tourismus-Kunst & Kultur sowie Klein-Hotellerie“ trieben wohl ebenso zur Eile wie das Naturschutzgesetz. mehr...

Jubiläen bei der Stadtverwaltung Sinzig

2 x 25 Jahre Diensttätigkeit

Sinzig. Mitte Februar feierte Beatrix Roth ihr silbernes Dienstjubiläum bei der Stadtverwaltung Sinzig: Vom 15. Februar 1998 bis Ende Oktober vergangenen Jahres arbeitet sie im Einwohnermeldeamt, half vielen Sinziger*innen u.a. bei An-, Ab- oder Ummeldungen, bei der Ausstellung von Personal- und Reisepässen und bei der Änderung von Fahrzeugscheinen. Auch bei der Organisation von Wahlen war Frau Roth aktiv. mehr...

Badminton Club Remagen

Letzte Spiele

Remagen. Keine Abstiegssorgen, die Meisterschaft ist auch nicht mehr möglich, also gute Voraussetzungen für ein Wochenende, an dem die Römerstädter unbeschwert aufspielen können. Aber natürlich will sich das Team mit einer guten Leistung von seinen Zuschauern verabschieden und hat daher sicher auch den ein oder anderen Punkt im Visier. Leicht wird es aber nicht werden, denn mit dem BV Maintal kommt... mehr...

 
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Kommentare
K. Schmidt:
Die Menschen im Tal (und übrigens auch die drumherum) brauchen keine "Signale", erst recht keine "wichtigen Signale". Sie brauchen Taten, echte Handlungen. Kampagnen, Konzepte, Leitbilder, Workshops, Blablabla... Das ist es, was die Politik seit anderthalb Jahren in Sachen Aufbau an "Signalen" sendet....
K. Schmidt:
Demnach wurde also nicht erwähnt, dass die Linke gerne mehr Ausgaben hätte, gleichzeitig aber keine Idee für die Einnahmeseite hat (bzw. nennt). Gut, dass das hiermit noch Erwähnung findet....
Wolfgang Huste:
Schade, dass ich hier nicht erwähnt wurde, obwohl ich mich ebenfalls dezidiert zum Kreishaushalt äußerste, ohne - wie die anderen - "vom Blatt" abzulesen. Ich monierte zum Beispiel, dass es immer noch kein Sozialticket im ÖPNV gibt, für Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden...

Sehr gute Gesamtlösung für Altendorf-Ersdorf

Dr. Ulrich Paffenholz:
Danke für diese konstruktive Lösung im Sinne der Kinder und im Sinne des Dorffriedens. Und Blick aktuell ein Dank für diese sachliche Darstellung, abseits tendentiöser Berichtslancierung einiger weniger renitenter Bürger des Ortes. Zur Unterstützung des Projektes gab es zusätzlich private Spenden. Ein...
Service