IG Metall Koblenz

Delegiertenversammlung steht für acht Prozent mehr Entgelt

Delegiertenversammlung
steht für acht Prozent mehr Entgelt

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Koblenz. Foto: Godehard Juraschek

01.10.2022 - 10:14

Koblenz. Die Delegierten aus den Betrieben der Region kamen auf der Horchheimer Höhe zur vierteljährlichen Delegiertenversammlung der IG Metall Koblenz zusammen. In den nächsten Monaten steht für die IG Metall Koblenz die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie sowie in der Feinstblechpackungsindustrie im Mittelpunkt. Die Delegiertenversammlung stellt sich geschlossen hinter die Forderung von acht Prozent mehr Entgelt für zwölf Monate. Weitere Tarifauseinandersetzungen sind im Kfz-Handwerk zu erwarten, wo die Arbeitgeber die Tarifbindung gekündigt hatten.

Frank Steininger, Tarifsekretär des IG Metall Bezirks Mitte, betont „Die Metall- und Elektroindustrie steht nicht am Abgrund, sondern ist eine sehr leistungsfähige Industrie. Umfragen zeigen, dass es den meisten Betrieben aktuell gut oder eher gut geht. Wir können die Tarifrunde gut bewältigen, trotz der aktuellen Herausforderungen.“ Frank Steininger bedankte sich bei den Delegierten für die starke Unterstützung und Initiativen aus Koblenz. „Koblenz ist in unserem Bezirk eine starke Stimme. Koblenz bewegt auch den Bezirk.“

Zur Ausrichtung der diesjährigen Tarifbewegung erklärt Ali Yener, Erster Bevollmächtigter: „Wir wissen, dass die aktuell massiv steigenden Preise unsere Kolleginnen und Kollegen stark belasten, aber die Tarifrunde wird die Inflation nicht allein abmildern können. Wir werden die Politik nicht aus der Pflicht entlassen. Unsere politischen Vorstöße sind Teil der Tarifbewegung. Beides muss an die richtige Adresse gerichtet werden – Tarifforderungen richten wir an die Arbeitgeber, aber politische Preisschocks müssen politisch gesteuert werden. Dafür haben sich unter dem Motto „Kosten deckeln“ rund 1000 Beschäftigte der Region und mehr als 200.000 Beschäftigte bundesweit in einer Unterschriftenkampagne eingesetzt und damit bereits einiges erreicht. Das Dritte Entlastungspaket ist vage, aber es geht in die richtige Richtung: Krisengewinne müssen abgeschöpft werden, um Entlastungen für alle zu finanzieren. Daher stehen wir weiter für eine Übergewinnsteuer und die Deckelung der Gas- und Strompreise. Auch die Arbeitgeber und die 16 Bundesländer greifen inzwischen unsere Initiative auf und fordern den Gaspreisdeckel. Wenn diese Entlastung kommt, können wir von einem großen Erfolg der Gewerkschaftsbewegung sprechen.“

Auf die Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektro- sowie in der Feinstblechpackungsindustrie ist die IG Metall Koblenz gut vorbereitet: „Seit dem Frühjahr führen wir vernetzt durch betriebliche Tarifteams Befragungen, Informations- und Unterstützungsaktionen in den Betrieben durch. Zuletzt übergaben die Beschäftigten der Betriebe, begleitend zur ersten Tarifverhandlung am 14. September, Unterschriftenplakate der Kolleginnen und Kollegen für die Tarifforderung an ihre Arbeitgeber. Die Beteiligung in unserer Region war immens.“ sagt Ali Yener.

Weiter verhandelt wird zunächst am 7. und 27. Oktober. „Am 27. Oktober steht die letzte Verhandlung innerhalb der Friedenspflicht an. Wenn bis dahin keine Einigung zustande kommt, sind wir ab November in unseren Betrieben in der Metall- und Elektroindustrie im Arbeitskampf“, kündigt Ali Yener an. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind auf harte Auseinandersetzungen vorbereitet.“

Parallel zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie stehen weitere Tarifauseinandersetzungen an. Von besonderer Bedeutung ist die Situation in den Autohäusern und Werkstätten in der Region. Für ganz Rheinland-Pfalz hatte der Landesverband bereits 2020 fast alle Tarifverträge gekündigt. Am 30. September lief nun der letzte noch bestehende Tarifvertrag im Kfz-Handwerk Rheinland-Rheinhessen aus. „Gerade im Handwerk wäre es wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen zu sichern. Einige Kfz-Betriebe der Region haben jetzt erklärt, in einer Tarifgemeinschaft weiter Tarifverträge mit uns verhandeln zu wollen“, sagt Ali Yener: „Für den Fall, dass mit der nun entstehenden Tarifgemeinschaft die Verhandlungen weiter so schwierig sind wie in den letzten Jahren, bereiten wir uns parallel auf Haustarifverträge in einzelnen Betrieben vor. Für die IG Metall Koblenz wird es ein heißer Herbst.“Pressemitteilung der

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