Oberst-Hauschild-Kaserne in Mayen-Kürrenberg in der Hand der Karnevalisten

Fastnachter waren in der Übermacht

23.02.2017 - 09:08

Mayen-Kürrenberg. Mittwoch um 13.11 Uhr, Schauplatz Oberst-Hauschild-Kaserne. Sie hatten sich verbarrikadiert und verrammelt bis zum Gehtnichtmehr, hatten alles Menschenmögliche versucht, um sich gegen die Übermacht der Karnevalisten zu wehren. Eine riesige Mauer, mit Tarnnetzen überspannt, versperrte den Eingang, als Mayens Gardisten, die honorigen Herren der „Alten Großen MKG“ mit ihrem Präsidenten Christoph Schwab, den Möhnen und sämtlichen närrischen Korporationen sowie vielen Getreuen bei stürmischer Witterung anrückten, um das Flaggschiff „MS ZOpKomBW“ und damit die Kaserne zu entern.


Ein Schlag ins Wasser


Doch das Ganze war sozusagen ein Schlag ins Wasser. Denn auch in diesem Jahr mussten sich die tapferen Verteidiger der Oberst-Hauschild-Kaserne einer jecken Übermacht geschlagen geben. Der Schlüssel zum Flaggschiff wurde vom „Kapitän zur See“, Oberst Hans-Jürgen Heiß, symbolisch übergeben. Im Vorfeld hatten zwar Verhandlungen mit Präsident Schwab sowie Oberbürgermeister Wolfgang Treis durch die Gitterstäbe das Kasernentors hindurch stattgefunden, verliefen aber erfolglos.

Das folgende Wortgefecht an der Reeling konnten die Soldaten noch für sich entscheiden. Denn Oberstleutnant Kristian Schaum schenkte den Narren kräftig ein. Vor allem Mayens Oberbürgermeister Treis bekam einige Breitseiten ab. „Vergangenes Jahr noch auf unserer Seite kämpfend und als möglicher künftiger Bundespräsident proklamiert, hat er jetzt das Lager gewechselt“, äußerte sich Oberstleutnant Schaum sehr empört. Der „Kapitän zur See“, Oberst Hans-Jürgen Heiß, stellvertretender Kommandeur und Chef des Stabes des Zentrums Operative Kommunikation der Bundeswehr, befehligte die Truppen in der Verteidigung. Ihm zur Seite stand allerhand politische Prominenz. Bürgermeister Rolf Schumacher, die Erste Beigeordnete Martina Luig-Kaspari und Kürrenbergs Ortsvorsteher Siegmar Stenner waren ebenso in der ersten Linie der Verteidigung wie das Mitglied des Bundestags, Mechthild Heil. Aber auf der Mayener Seite stand eine starke Übermacht, der die Verteidiger nicht lange standhielten. So gab es rasch zugunsten der Karnevalisten eine Entscheidung.


Es sollte nicht sein


„Wir haben uns nach Kräften zur Wehr gesetzt, es sollte einfach nicht sein“, so Oberst Heiß konsterniert. „Vielleicht probieren wir es im nächsten Jahr anstelle zu Land oder zu Wasser mit dem Motto in der Luft, das liegt uns vielleicht doch mehr.“ Jedenfalls herrschte nach der Schlüsselübergabe und der Überreichung der Kapitulationsurkunde wieder Friede, Freude, Eierkuchen, und alle konnten von Herzen gemeinsam feiern.

Natürlich gab es auch Küsschen in Ehren, viele Orden, gutes Essen und Trinken, Gesang und jede Menge Spaß. Bei einer Karnevalsparty mit vielen Gästen gab es eine tolle Bühnenshow mit einer ganzen Reihe von Aktionen. Jörg und Dragan, die singenden Autohändler von RTL, De Baetes, The Real Safri, die Meensterer Angels, Ballermann-Ikone Carina Crone, das Körmerischer Tanzmariechen Katrin Gäb, die Tänzer des TV Welling und die Party-Panzer Sabbotage.

Schon jetzt freuen sich die Anhänger beider Lager auf die Karnevalssession 2017/2018. Und alle fragen sich: Gelingt den Soldaten dann endlich die Verteidigung ihrer Kaserne ? BS

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