Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“ erinnert und gedenkt an die Familie Appel aus dem Kastorviertel und ihr Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus

„Generation ohne Schuld aber mit Verantwortung“

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Grundschule St. Castor wurden die Stolpersteine von Julia, Adolf und Max Appel gepflegt

03.02.2023 - 11:00

Koblenz. Aus Anlass der Erinnerung an die Koblenzer Opfer des Nationalsozialismus rund um den nationalen Gedenktag am 27. Januar hat die Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“ zusammen mit der Grundschule St. Castor sich an das Schicksal der Familie Appel aus dem Kastorviertel erinnert. Um 1870, sicherlich im Rahmen des wirtschaftlichen Aufschwungs mit der Gründung des Deutschen Reiches, zog Isaak Appel nach Koblenz, heiratete Gertrud Patrosio und gründete am Kasterhof 4 die Pension „Rheinperle“. Sechs Kinder waren der Ehe vergönnt, unter anderem Julia 1889 geboren und die beiden Brüder Adolf 1890 und Max 1891 geboren. Während Julia nach Hamburg verzieht übernimmt Adolf die Pension „Rheinperle“ und Max gründet zusammen mit seiner katholischen Ehefrau Berta Leufgen im Haus Kastorstraße 23 eine Pension. Schon bald nach der nationalsozialistischen Machtübernahme müssen sie ihre Gewerbebetriebe aufgeben.


Stolpersteine als Erinnerung


Heute erinnern an sie nur noch drei Stolpersteine. Adolf Appel wird 1935 und 1936 mehrfach von der SA und der Gestapo verhaftet und misshandelt. 1936 stirbt er an diesen Folgen; seine Frau und seine drei Kinder überleben durch die Hilfe von Koblenzern, die sie versteckt halten. Julia Appel wurde von Hamburg aus in das Ghetto von Lodz deportiert und kam dort 1942 ums Leben. Ihr Bruder Max wurde 1943 denunziert, verurteilt, ins KZ Auschwitz überführt und kam dort 1944 zu Tode.

Für die Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“ sind sie mahnendes Beispiel im Kampf gegen Intoleranz und Verfolgung. Daher ist es der Grundschule St. Castor hoch anzurechnen dass Schüler und Schülerinnen der vierten Klasse zusammen mit ihrer Religionslehrerin Franziska Bade sich der drei Stolpersteinen annahmen, diese pflegten und die Geschichte der Familie Appel beispielhaft erarbeiteten.

Pressemitteilung der

BI „Unsere Alststadt“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Evangelische Kirche

Musik zum „FeierAbend“

Winningen. Die nächste Veranstaltung der musikalischen Reihe „FeierAbend, Musik und Texte“, findet am Samstag, 18. Februar um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Winningen statt. mehr...

Ortsgemeinde Pillig

Gemeinsamer Aktionstag für das Dorf

Pillig. Am 7. Februar 2023 hat sich in Pillig die Gruppe „Unser Dorf“ gegründet. Ziel dieser Gruppe, von z. Zt. 24 Mitgliedern ist es, zur Unterstützung des Gemeindearbeiters und zur Verschönerung des Dorfes tätig zu werden. mehr...

Brombeerschenke in Leutesdorf

Halbtagesfahrt

Kobern-Gondorf. Am 19. Mai fährt der VdK Ortsverband Kobern-Gondorf mit dem Reisedienst Kröber GmbH & Co KG nach Leutesdorf in die Brombeerschenke. mehr...

Baustellencontainer aufgebrochen

Rüttelplatte und zwei Stampfer entwendet

Brohl. Unbekannte Täter brachen im Zeitraum Freitag 17. bis 20. März 23 einen Baustellencontainer in Brohl, an der L 110 auf. Sie entwendeten aus dem Container eine Rüttelplatte und zwei Stampfer. Wer kann Hinweise geben? Pressemitteilung Polizeiinspektion Cochem mehr...

 
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Kommentare
Wolfgang Huste:
Schade, dass ich hier nicht erwähnt wurde, obwohl ich mich ebenfalls dezidiert zum Kreishaushalt äußerste, ohne - wie die anderen - "vom Blatt" abzulesen. Ich monierte zum Beispiel, dass es immer noch kein Sozialticket im ÖPNV gibt, für Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden...
juergen mueller:
Das nennt man Politik, wenn man Betroffenen über Jahre hinweg Sicherheit u. Perspektive vorgauckelt. wo im Endeffekt keine ist. Aber wo wurde schon einmal in der Politik die Wahrheit gesagt. Dieses ganze Szenario, bei dem man bereits investierte Steuergelder in Millionenhöhe doch tatsächlich zurückerwartet,...
juergen mueller:
Diese Frage betrifft nicht nur den Sportplatz der Reinhardts-Elf. WIE oder WANN geht es mit der Bezirkssportanlage "Schmitzers Wiese" weiter bzw. WANN kommt man hier in die Gänge? Fördergelder sollen ja bereit stehen. Oder hat man diese für andere Projekte zweckentfremdet? Wäre nichts neues. Erinnert...
Service