Die Vettelschoßer Kürassiere luden zu ihrem 14. Standartenfrühschoppen nach Kathringe

Sieben Stunden mitreißendes Programm

20.01.2016 - 13:16

Sankt Katharinen. Hochbetrieb herrschte am frühen Sonntagvormittag rund um das Bürgerhaus von Sankt Katharinen. Während einige Bewohner des Höhenortes noch ihre Bürgersteige von der weißen Pracht befreiten und vor allem jüngere mit Schlitten zu den umliegenden Hängen unterwegs waren, um erstmals seit langem Wintersport zu betreiben, sammelten sich immer mehr Karnevalsjecken in dem bunt dekorierten Bürgersaal. In diesen und nit etwa ins Bickendorfer Büdche, wo d’r Jupp sin Brütche käuf, hatte das Vettelschoßer Kürassierregiment um Kommandant Udo Schmidt bereits zu seinem 14. Standarten-Frühschoppen einladen.

Schilder reservierten lange Tischreihen für später eintrudelnde Gesellschaften, während sich der Dattenberger Elferrat um Ehrenpräsident Matthias Thür und die Grün-Goldenen aus Vettelschoß um ihren Vorsitzenden Erich Fruth Stehtische für einen langen Nachmittag sicherten. Teufel, Hexen und sogar Vampire schlenderten durch den Saal, während gierige Piraten längst ihre Beute ausgemacht hatten, von den Unkeler Hunnen ganz zu schweigen. Ein einsamer Fan vom 1. FC mischte sich in rut un wiess zwischen das vorherrschende Dunkelblau der Waffenröcke, in welche die Kürassiere als die Nachfahren der schweren Kavallerie der Grande Armée geschlüpft waren.

„Jedes Johr em Winter, wenn et widder schneit, kütt der Fastelovend un mir sin all bereit“, stimmte Christian Hausen et „Trömmelche“-Leed an, als ein schriller Pfiff ertönte. „Sammeln vor dem Bürgerhaus“, kommandierte Udo Schmidt und nur wenige Minuten später wurde im Bürgersaal der Countdown runtergezählt. Pünktlich um 11.11 Uhr zogen die Gastgeber dann mit Mann und Maus, also mit den Kinder- und Jugendkürassieren, der Männertanzgruppe um Solomariechen Julia Macht, mit ihren Offizieren und Marketenderinnen sowie natürlich mit ihrem 15 Mann starken Musikzug hinter der Standarte ein, in deren Mitte der gallische Hahn in farbenfroher Federpracht stolz seinen Kopf in die Höhe reckt.

Dazu hatte er auch allen Grund, war die Breite der Bühne schon erforderlich, um dem ganzen Verein Platz zu bieten.

„Da sin mer dabei...“, verkündeten die Musiker, um sich nach einem kurzen Anspiel der Marseillaise zu wünschen: „Ach wär‘ ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz im Karneval!“ Bis sie solche Tollitäten begrüßen konnten, sollte jedoch noch einige Zeit vergehen. Zunächst hieß ihr Kommandant die Besucher willkommen du freute sich, dass so viele schon so früh trotz der teils widrigen Wetterbedingungen den Saal füllten, in dem von Beginn an der Bär steppte. Dafür sorgten zunächst die von Andrea Zimmer und Alexandra Kurtenbach trainierten Kinderkürassiere, die schwungvoll mit den Paveiern versicherten: „Us jeth et joot“, kein Wunder, konnten die Kleinen doch von sich sagen: „Isch kumm nit us Amerika, ich kumm us dä Stadt met K!“, die Udo Schmidt umgehend als Kathringe darstellte. Dann eroberten die Jugendkürassiere, die von Anne Dung und Tabea Strauch trainiert werden, die Bühne, um mim Pitter und der Olga ne Polka, Polka , Polka zu tanzen, bevor die Männertanzgruppe als echt Kölsche Junge ihrem Mariechen Julia Macht verrieten, dass die Nacht nicht zum Schlafen da sei.“

Trainiert wird die Truppe von den Ex-Mariechen Sandra Girnstein und Dashurije Müller. Schriftführer Oliver Girnstein übernahm anschließend die Moderation des Frühschoppenprogramms, nachdem Udo Schmidt mit dem 1. Vorsitzenden Peter Kretz, dessen Stellvertreter und Spieß Günter Macht sowie und mit dem „Hüter des Geldes“ Frank Hecken, den übrigen Vorstand vorgestellt hatte.

Dann wechselte die Farbe auf der Bühne vom Dunkelblau zum klassischen rut -wiess der Kurkölner, als die Grosse Erpeler KG mit ihrem Prinzen Oli I. einzog. Flankiert von seinem Prinzenführer Uwe Kochems und Koch Dieter Heck führte er den Elferrat samt der Vorsitzenden Martina Schwager auf die Bühne, während die Stadtsoldaten um ihrem Kommandanten Felix Weber die Prinzengarde mit ihrem Tanzpaar, Sarah Kirschbaum und Alexander Alscheid, eskortierten, das den Jecken im Saal riet: „Nur nicht aus Liebe weinen.

Zeitgleich mit den Blau-Goldenen aus Leubsdorf war auch der Bad Hünnijer Prinz Olaf I. im Foyer eingetroffen, während die Unkeler Ratsherren gerade dabei waren, den Anstieg von Linz nach Sankt Katharinen zu meistern, um auf der Höhe nit nur mim „Trömmelche“ en Bär steppen zu lassen.

Nachdem die Große Garde Dattenberg sich dann mit ihren Tänzen für den Besuch der Kürassiere auf der Rööpe-Jubiläumssitzung am Freitag revanchiert hatten, wurde mit den Altstädter us Kölle erstmals an diesem Tag Auswärtige begrüßt, die unmittelbar vom TC Blau-Weiß Kathringe abgelöst wurden. Mit Blau un Wiess hatte sich auch der kleine Prinz von Linz, Johannes I., mit dem Funkencorps um Kommandant Markus Zimmermann umgeben, der voller Stolz die BlaWiTro präsentierte, bevor das TC Rot-Weiß Vettelschoß seinen Gardesoldaten zeigte, was so ein Weltmeister im Gardetanz mit Hebefiguren so alles auf der Bühne hinzaubern kann.

Da waren bereits über sechs Stunden vergangen und aus dem Standarten-Frühschoppen wie in den Vorjahren längst ein Dämmerschoppen geworden, als die Gäste den Kölsche Jun Bernd Heuser erwarteten, der natürlich in Kathringe et „Katrin“ besingen konnte, bevor „et Leech usjing im Roxy!“ aber noch lange nicht im Bürgersaal. DL

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